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„Raus da oder Miete zahlen“

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Neue Runde im Flora-Poker: Eigentümer Kretschmer fordert Nutzer auf, bis zum 20. Dezember zu verschwinden. Diese planen für Sonnabend, 21. Dezember, eine Demonstration mit etwa 3.000 Teilnehmern. Klausmartin Kretschmer nimmt einen neuen Anlauf, um seine Pläne durchzusetzen. Vorige Woche stellte der Eigentümer der Roten Flora am Schulterblatt den Nutzern ein Ultimatum: Bis Freitag, 20. Dezember, hätten diese das besetzte Haus zu verlassen. Andernfalls werde er Behörden und Gerichte auffordern, sein Eigentum räumen zu lassen. Oder die Nutzer sollten eine Monatsmiete von 25.000 Euro zahlen. Kretschmer versucht bereits seit einigen Wochen, im Ringen um die Flora und das dazugehörige Grundstück wieder Land zu gewinnen. Anstelle des ehemaligen Musiktheaters soll ein Veranstaltungszentrum mit Konzertsaal, Büros, Läden und Kita entstehen, in das die alte Flora integriert werden könnte. Im Auftrag Kretschmers versucht der Immobilienunternehmer Gert Baer, für das Projekt zu werben. Bisher recht erfolglos. Denn die Stadt will am liebsten Ruhe – und keinen Konflikt um eine Räumung und Neubebauung des Flora-Grundstücks. Der Bezirk Altona erließ daher im Herbst einen Bebauungsplan, der im Prinzip die jetzige Situation konserviert. Ein Verkauf des Grundstücks, von Kretschmer seit 2011 immer wieder probiert, wird damit recht schwer. Einziger Abnehmer bliebe womöglich die Stadt selbst, die die Rote Flora 2001 für 185.000 Euro an Kretschmer verkaufte. Auch damals, um einen politischen Konflikt um das besetzte Haus zu deckeln. Nutzer und Sympathisanten des linken Kulturzentrums bereiten sich schon seit Wochen auf eine Demonstration für den Verbleib der Roten Flora vor. Am Sonnabend, 21. Dezember, werden etwa 3.000 Teilnehmer erwartet. Es werden Ausschreitungen und Krawalle befürchtet. Wie gereizt manche Gruppen im linken Spektrum sind, zeigte sich vorigen Donnerstag: Etwa 200 Flora-Sympathisanten zogen in einer unangemeldeten Spontandemo vom U-Bahnhof Schlump zum Schulterblatt. Im Umfeld wurden ein Polizeiauto und ein Taxi mit Steinen und Eisenstangen beworfen. Zudem bewarfen etwa 10 Vermummte die Polizeiwache in der Lerchenstraße mit Steinen.

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